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Zahlreiche Fehlwürfe im Bioabfall

Qualitative Komposterde nur durch exakte Trennung

Es sind Bilder, die schockieren. Blumentöpfe, Plastikmüll, sogar noch originalverpackte Lebensmittel. Abfälle wie diese finden sich im Biomüll, wie leider auch im Abfallbeseitigungsverband Westtirol mehrfach registriert wurde: „Die Trennmoral hat sehr stark abgenommen – teilweise ist man sich nicht mehr sicher, ob das Sammelfahrzeug sich nicht in der Anlage geirrt hat“, bedauert Deponieleiterin und Biologin Eva-Maria Weinseisen und erklärt, zu welchen Problemen sogar biologische Fehlwürfe führen können: „Problematisch sind bei uns auch zu viele Abfälle aus dem Garten, wie Mähgut, Laub, Baum- und Strauchschnitt, in der Biotonne.

Bei zu großen Mengen an Ästen und Mähgut muss der Bioabfall vorab zerkleinert werden, da ansonsten die Siebbänder der Aufbereitung verstopfen“ und: „Durch das Zerkleinern werden jedoch auch Fehlwürfe wie Plastik, Glas, Restmüll zerkleinert und können nur mehr schwer aussortiert werden.“ Die Folge: Das Ganze mindert die Kompostqualität. Eva-Maria Weinseisen erklärt zum Status quo: „Noch können wir – mit viel Aufwand – die Qualität halten, aber es wird immer schwieriger und wäre schade, da so wertvoller Kompost verloren geht.“

Apropos Gartenabfälle: Diese können an den jeweiligen Recyclinghöfen in eigenen Abgabestellen abgegeben werden. Gassisackerln, Katzenstreu und Haustiermist mit nicht kompostierbarer Streu gehören in den Restmüll, nicht in den Biomüll.

Wertvoller, heimischer Kompost
Dass im Abfallbeseitigungsverband Westtirol Bioabfall der höchsten Qualitätsstufe produziert wird, kommt natürlich wieder den Bürger:innen zugute. Ein derart qualitativ hochwertiger Kompost ist eine wertvolle Sache, Eva-Maria Weinseisen erklärt: „Die Nutzung des Kompostes zur Düngung und Bodenverbesserung wirkt sich positiv auf die Biodiversität, die Bodenfruchtbarkeit, den Schutz der Böden vor Erosion und die Immobilisierung von Schadstoffen aus. Des Weiteren leisten Komposte als Kohlenstoffspeicher einen wichtigen Beitrag zum aktiven Klimaschutz durch die Anreicherung des Bodens mit stabilen Kohlenstoffverbindungen.“ Kompost sorgt somit auf den Böden für eine ertragreiche Ernte – der Rohstoffkreislauf beginnt praktisch von vorne. Daher der Appell von Seiten des ABV-Westtirol, weiterhin auf eine sachgemäße Trennung des Biomülls zu achten, um den Rohstoffkreislauf im Sinne der Umwelt und der Wirtschaftlichkeit zu erhalten. Alle Bürger:innen der Bezirke Landeck und Imst können übrigens Kompost kostenlos vom ABV beziehen.

Aus Küche und Haushalt beispielsweise:

  • Altes Brot und Gebäck bzw. -reste
  • Bananenschalen
  • Blumen und Blumenerde
  • Eierschalen
  • Federn (in Kleinmengen)
  • Gemüseabfälle
  • Haare (in Kleinmengen)
  • Holzasche
  • Kaffeesud (samt Filter)
  • Obstabfälle
  • Salatreste
  • Papier (unbeschichtet, verschmutzt, das in der Küche anfällt und mit Nahrungsmitteln in Berührung gekommen ist)
  • Schalen von Zitrusfrüchten
  • Schnittblumen
  • Teesackerln, Teesud (samt Filterpapier und Teebeutel)
  • Topfpflanzen (ohne Topf)
  • Zeitungspapier und Papiersackerln, die für Vorsammlung der biogenen Abfälle im Haushalt verwendet werden

Aus dem Garten beispielsweise (in kleineren Mengen):

  • Äste und Baumschnitt (zerkleinert)
  • Blumen
  • Ernterückstände
  • Fallobst
  • Gartenabfälle
  • Gemüseabfälle
  • Grasschnitt
  • Heckenschnitt
  • Heu
  • Jätgut
  • Laub
  • Obstabfälle
  • Pflanzenabfälle
  • Rasenschnitt
  • Reisig
  • Sägespäne (unbehandeltes Holz)
  • Stauden
  • Strauchschnitt (zerkleinert)

ACHTUNG: Fleisch, Knochen, Speisereste sowie verdorbene Nahrungsmittel können bei der Sammlung und Verwertung zu Problemen führen. Diese können entweder hygienischer Natur sein oder aber durch einen hohen Salzgehalt bedingt sein. Die problemlose Verwertung solcher Abfälle hängt stark von den lokalen Gegebenheiten und den angewandten Verwertungsverfahren ab. Aus diesem Grund erfolgt die Sammlung regional unterschiedlich. Beachten Sie bitte Ihre Gemeindeinformation, inwieweit derartige biogene Abfälle in der Biotonne gesammelt werden sollen.

  • Bauschutt
  • Gummi
  • Holz behandelt (zB lackiert, imprägniert)
  • Hygieneartikel (zB Windeln, Taschentücher, Tampons und ähnliches)
  • Kehricht
  • Kleintiermist (zB Katzenstreu)
  • Koks- und Kohlenasche
  • Lederabfälle
  • Plastiksackerln
  • Papier (beschichtet, farbig bedruckt oder sauber, das zum Altpapier gehört)
  • Problemstoffe
  • Restmüll
  • Speiseöle und -fette
  • Staubsaugerbeutel mit Inhalt
  • Textilien
  • Tierkadaver (zur Tierkörperverwertung)
  • Windeln
  • Zigarettenkippen

WOHIN MIT GRÜNSCHNITT UND GARTENABFÄLLEN?
Für Baum-, Grün-, und Strauchschnitt bieten viele Verbände und Gemeinden die Übernahme am Baum- und Strauchschnitt Lagerplatz oder im Recyclinghof an.

TIPPS UND TRICKS FÜR DEN BIOABFALL:
• Nehmen Sie als Vorsammelgefäß ein Kompostküberl mit Deckel.
• Stellen Sie Ihr Kompostküberl auf einen gut erreichbaren, möglichst kühlen Platz in der Küche auf (zB unter der Abwasch)
• Verschließen Sie das Kompostküberl immer gut, damit keine Fliegen zu den Abfällen gelangen können.
• Um Geruchsbelästigungen zu vermeiden, entleeren Sie den Inhalt in kurzen Abständen (alle zwei bis drei Tage) in der Biotonne bzw. auf dem Komposthaufen.
• Bedecken Sie den Boden des Bioküberls mit saugfähigem Papier (Küchenrolle, Servietten, Zeitungspapier) und waschen Sie die Behälter regelmäßig aus.
• Schlagen Sie feuchte Bioabfälle in Papier ein (Zeitungspapier, Papiersackerl).
• Leeren Sie keine Flüssigkeiten ein.
• Wenden Sie sich bitte bei Fragen zur Entsorgung von Fleisch-, Wurst- und Speiseresten sowie Knochen an Ihren Abfallverband und beachten Sie Ihre Gemeindeinformation.

Quelle: Abfalltrenn ABC / Umweltministerium

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